Der Mensch besteht etwa zur Hälfte aus Wasser, es ist maßgeblich an den meisten organischen Verbindungen beteiligt und ist für das Leben, wie wir es verstehen, unverzichtbar. Wasser ist und bleibt unser Getränk Nummer eins. Nicht nur, weil es Grundlage für Kaffee, Tee, Limonaden und Fruchtsäfte ist. Vor allem weil es keinen effektiveren Durstlöscher gibt als Wasser, trinken wir es in vielerlei Form.

Jedoch sind den meisten Menschen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Wasser-Arten nicht immer deutlich vor Augen. Auch die Darreichungsform in Glas- oder Plastikflaschen, gleich aus dem Wasserhahn oder abgefüllt in eine Kanne macht einen Unterschied. Sowohl der Geschmack als auch die Wirkung auf den Körper kann sehr unterschiedlich sein.

Zu Wasser greifen ist nie falsch

Auch wenn dieser Beitrag den Eindruck erweckt, dass es gutes und schlechtes Wasser gibt, stimmt das – zumindest in unseren Breiten- und Längengraden, meist nicht. Wasser ist gut für den Körper. So lange man nicht übermäßige Mengen (viele Liter in sehr kurzer Zeit) trinkt, unterstützt es Stoffwechselprozesse, Energiehaushalt und vieles anderes im Körper. Hier soll es darum gehen, welche Unterschiede es beim Wasser gibt, worauf man achten kann, und was man persönlich braucht.

Was wir unterscheiden wollen

An dieser Stelle geht es uns um den Inhalt, nicht um die Form. Wir wollen die Zusammensetzung und die Begriffe näher erläutern. Wir wollen darauf Aufmerksam machen, dass es einen unterschied macht, welches Wasser man trinkt und das es nicht nur auf den Preis und die Marke eines Wassers ankommt. Kohlensäure oder nicht ist ein Kriterium, nach dem viele ihr Wasser auswählen – aber was sonst noch alles drin ist – das fragen sich die wenigsten.

Leitungswasser als Basis

In den meisten Ländern der Welt gibt es heutzutage frisches Wasser im Haus oder zumindest nicht weit entfernt. In unserem Fall hat vermutlich jeder, der dies liest eine solche unerschöpfliche Quelle zuhause. Leitungswasser soll für uns die Grundlage der Wasser-Betrachtung darstellen. Es handelt sich dabei um gereinigtes und gefiltertes Grund- selten auch Quellwasser. Es ist Trinkwasser, kann und sollte also bedenkenlos getrunken werden. Viele Menschen greifen zu Glas und Wasserhahn um ihren Durst zu stillen, weil es die einfachste Möglichkeit ist sicher seinen Durst zu stillen.

Leitungswasser ist Schadstofffrei und enthält einen geringen Anteil an Mineralstoffen (Calcium, Magnesium, Natrium, etc.). Dies ist wichtig denn Wasser ohne Mineralstoffe entzieht bei seinem Weg durch den Körper einen gewissen Anteil der ausgeschwemmt wird. Aus diesem Grund kann es gefährlich sein z.B. destiliertes Wasser zu trinken. Wir betrachten Leitungswasser als Basis. Es ist für die Zubereitung von Lebensmitteln und als Durstlöscher ideal.

Tafelwasser: Der große Bruder aus der Flasche

Als Tafelwasser bezeichnet man (üblicherweise) in Flaschen abgefülltes Trinkwasser, welches weitere Zutaten enthält. Es darf gemischt sein aus Leitungs- Grund- oder Quellwassern und kann beliebige Mengen an Mineralstoffen enthalten. Die genaue Zusammensetzung von Tafelwasser ist dem Hersteller überlassen. Eine Vorschrift welche und wie viele Mineralstoffe, Salze oder sonstige Stoffe zugesetzt werden dürfen gibt es nicht. Lediglich an die lebensmittelrechtlichen Vorgaben müssen sich die Hersteller halten.

Tafelwasser ist demnach der ideale Ersatz, wenn man kein Leitungswasser zur Hand hat. Beispielsweise als Grundlage in der Camping-Küche oder bei Besuchen in Ländern mit weniger guter Wasserversorgung ist es wunderbar geeignet. Je nach persönlichem Geschmack ist es auch als Durstlöscher geeignet, da man sich meist darauf verlassen kann, dass die Zusammensetzung eines Tafelwassers bei einem Hersteller immer identisch ist. Es wird sowohl mit als auch ohne Kohlensäure versetzt angeboten und ist praktisch überall erhältlich.

Mineralwasser: Mit deutlichen Auflagen abgefüllt

Ein (natürliches) Mineralwasser hat deutlich verschärfte Bedingungen im Vergleich zu den beiden oben genannten: Es muss ursprünglich reines Grundwasser (also aus unterirdischer Quelle) sein. Seine Zusammensetzung mit Mineralstoffen ist an strenge Vorgaben gebunden. Die Abfüllorte werden Behördlich überwacht und es gibt strenge mikrobiologische Kontrollen – strenger als z.B. bei Trinkwasser. Diese Auflagen stellen sicher, dass es sich um eine naturgegebene Zusammensetzung handelt.

Die Mengen der vorkommenden Mineralien aus der jeweiligen Quelle dürfen bei der Abfüllung nicht oder nur minimal verändert werden. Mineralwasser schmecken – je nach Quelle – mal etwas salziger, mal etwas milder. Die Salze und Spurenelemente in diesen Wässern werden vom Körper gebraucht und aufgenommen. Natürlich wird der bedarf gewöhnlich auch durch die Nahrung gedeckt, doch kann man dies durch Mineralwasser ergänzen. Natürlich kann es im vergleich zum Trinkwasser hier zu geschmacklichen Schwankungen kommen – die Quelle ist entscheidend für den Inhalt.

Heilwasser: Dem Körper etwas gutes tun

Noch höher sind die Auflagen für ein Heilwasser: Es darf vor der Abfüllung nicht transportiert werden, es muss gleich an der Unterirdischen Quelle abgefüllt werden. Es erfüllt alle Anforderungen an ein natürliches Mineralwasser – erfüllt jedoch zusätzlich noch einen medizinischen Zweck. Es wird in Deutschland als Arzeneimittel geführt, es muss also eine nachgewiesene positive Wirkung auf den Körper haben. Ein Heilwasser besitzt eine amtliche Zulassung und wirkt – je nach genauer mineralischer Zusammensetzung – anregend auf Nieren, Magen, Kreislauf oder andere Körperfunktionen. Der Mineralstoffgehalt ist besonders hoch und oftmals kann man dies sogar schmecken.

Die unverwässerte Wahrheit

Auf die inneren Werte kommt es an. Auch beim Wasser. Vergleicht man den Mineralstoffgehalt verschiedener Wasser fällt schnell auf, dass die Unterschiede riesig sind. Vom Leitungswasser bis zum Heilwasser ist die Spanne der Zusammensetzung groß. Und auch der Preis unterscheidet sich. Während Leitungswasser uns günstig und ohne großen Aufwand zur Verfügung steht, ist Heilwasser auf Grund der hohen Anforderungen in der Regel noch etwas teurer als ein Mineral- oder Tafelwasser. Doch am Ende zählt der persönliche Geschmack. Böse Zungen behaupten Wasser schmeckt nach nichts, doch da liegen sie gewaltig falsch! Wasser schmeckt nach seiner zusammensetzung. 

Mit einer Blindverkostung kann man schnell feststellen, welches Wasser einem selbst am meisten zusagt – und das Geld spiel sicherlich auch eine Rolle. Dennoch ist Wasser (neben dem Sauerstoff den wir atmen) der wichtigste Grundstoff, den wir als Menschen zu uns nehmen können. Dennoch wissen wir leider nur all zu oft zu wenig. Wir hoffen, dass der eine oder andere das Wasser das er trinkt jetzt ein bisschen näher kennen gelernt hat.

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