Vorbereitung ist alles, vor allem beim Grillen. Grill und Kohle (respektive Gas), Fleisch und Fisch – und eine Horde hungriger Esser ist auch gut. Doch gerade das Grillgut hat sich gewandelt: Während vor einigen Jahren noch alle mit ein paar Würstchen und mal einem Kotelett zufrieden waren, sind wir anspruchsvoller geworden. Jetzt ist es leicht zu fertig marinierten und verpackten Steaks, eingelegtem Grillkäse. Manchmal wird noch etwas Gemüse in einer Fertigmarinade ertränkt. Doch so muss es nicht aussehen, denn gegrilltes Gemüse kann man super leicht und vor allem super schnell vorbereiten.

Was kann man denn grillen?

Die Auswahl an Gemüse für den Grill ist vielfältig: Neben Kartoffel, Zucchini und Aubergine (die absoluten Klassiker) sind auch Tomaten, Champignons, Karotten und Paprika sehr beliebt. Seltener, aber doch schmackhaft, sind Kohlrabi, Rosenkohl oder auch Wirsing für den Grill geeignet. Broccoli, Blumenkohl und Bohnen eignen sich – nach entsprechender Vorbereitung ebenso für das Rost.

Grillkartoffeln

Kartoffeln sind die wahrscheinlich bekannteste Gemüsebeilage auf dem Grill und auch mehr der Form halber hier aufgeführt: Gewaschen und in Alufolie gewickelt, legt man sie am Rand des Grills gleich an die glühenden Kohlen. Dort braucht die rohe Kartoffel eine Weile und ist sehr verzeihend – auch nach dem Garpunkt kann man sie ruhig noch eine Weile liegen lassen. Nach dem Auswickeln und etwas Abkühlzeit schmeckt sie am besten mit etwas Kräuterbutter oder einem Klecks Zaziki.

Aubergine und Zucchini

Beide Früchte lassen sich in ca. 1 cm dicken Scheiben mit etwas Olivenöl bepinselt und mit grob gemahlenem Pfeffer und nach belieben auch etwas Rosmarin gewürzt bis zur gewünschten Bräunung auf dem Grillrost garen. Bei den Auberginen kann es nötig sein sie vorher zu entbittern. Dazu reibt man die geschnittenen Scheiben kräftig mit Salz ein und lässt sie ca. 20 Minuten ruhen. In dieser Zeit verliert die Aubergine einiges an Flüssigkeit und damit auch einen Teil ihrer Bitterstoffe. Wichtig ist, dass man das Salz und die Flüssigkeit wieder abwäscht und die Scheiben abtrocknet, bevor man sie anschließend mit Öl bepinselt: Sonst hält das öl nicht richtig und man bekommt keine gleichmäßige Bräunung auf dem Grill.

Tomaten

Tomaten bedürfen etwas Vorsicht auf dem Grill: Da sie einen hohen Wasseranteil haben, werden sie sehr heiß und kühlen auch nur langsam wieder ab. Dies sollte man beachten, bevor man herzhaft in eine gegrillte Tomate hineinbeißt und sich Verbrennungen zuzieht. Doch geschmacklich sind sie ein Highlight beim gegrillten Gemüse: Tomaten bieten ein fruchtiges aber herzhaftes Aroma, das sich gut mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen kombinieren lässt. Sowohl Rosmarin, als auch Basilikum und Oregano, als auch einfache nur mit etwas Pfeffer und Salz gewürzt  ist die Tomate schnell gegrillt. Damit die Gewürze gut halten, kann man sie vorher mit ein wenig Olivenöl einpinseln.

Da Tomaten von Natur aus eher weich und auch roh sehr lecker sind, kann man die Grillzeit stark variieren: Manche essen sie gern einfach nur warm gemacht – andere mögen sie lieber gebräunt und etwas aufgeplatzt – das ist Sache des Geschmacks und der persönlichen Vorliebe.

Bohnen vom Grill

Aber ja, Bohnen sind großartig vom Grill. Idealerweise nimmt man frische Prinzessbohnen, aber auch Delikatessbohnen oder Bobbybohnen sind geeignet. Hier greifen wir zur (sonst nicht unbedingt unser Favorit) Alufolie und legen uns kleine Taschen zurecht. Von den gewaschenen Bohnen schneidet man die Enden ab und legt jeweils etwa eine Hand voll in eine Alu-Tasche. Dann kommen ein paar Ringe frisch geschnittener Zwiebel dazu, etwa ein halber Teelöffel Butter, Kräuterbutter oder Öl und ein kleines bisschen Pfeffer. Vorsichtig verschlossen brauchen diese Päckchen eine Weile auf dem Grill – ab und an kann man mal nachsehen, wie weit sie sind. Wenn die Enden der Bohnen anfangen dunkel zu werden, sind sie fertig. Noch etwas auskühlen lassen und vor dem Verzehr etwas salzen. Sollten die Bohnen ungleichmäßig gebräunt sein, brauchen sie beim nächsten mal ein wenig mehr Butter oder Öl.

Kohl Grillen? Und Karotten? Gemüsemischung auf dem Grill

Einige andere Gemüsesorten, allen voran Blumenkohl und Broccoli, lassen sich etwas schwieriger Grillen. Sie neigen dazu zu zerfallen, wenn man sie einfach so auf ein Grillrost legt. In diesem Fall bietet es sich an, eine Grillschale (Alu) oder einen Grillkorb* zu verwenden – wobei letzterer natürlich den Vorteil bietet, dass es sich nicht um ein Wegwerfprodukt handelt. In einer entsprechenden Schale könnt ihr euch nun nach Herzenslust eine Gemüsemischung zusammenstellen: Alle hier genannten Gemüse kann man einfach klein geschnitten mischen und mit ein wenig Öl (Olivenöl, Sonnenblumenöl oder auch Rapsöl) etwas Salz und einem Zweig Rosmarin auf dem Grill garen.

Einen gemeinsamen Garpunkt zu finden ist dabei eigentlich die einzige Herausforderung. Auf die Größe des gegrillten Gemüses kommt es dabei an: festeres Gemüse wie Broccoli, Blumenkohl und Karotten schneidet man idealerweise recht klein, weil sie lange brauchen zum garen. Zucchini und Aubergine können genauso wie Paprika etwas grober sein und Tomaten – vorausgesetzt es sind keine riesigen Fleischtomaten – kann man ebenso wie Pilze auch problemlos ganz mitgrillen. Durch regelmäßiges Umrühren oder Schwenken verteilt sich die Hitze gleichmäßig und man erhält eine leckeres gegrilltes Gemüse.

Auch Obst kann man gut grillen

Glaubt ihr nicht? Dann versucht es mal mit einem Stück Wassermelone. Bei wenig Hitze, also zum Schluss des Grillens, verliert Wassemelone ihre granulare Struktur und ein wenig ihrer Süße. Das Ergebnis ist der perfekte Sommernachtisch. Mit einer Prise Salz (nach dem Grillen) als Kontrast kommt der Geschmack noch mehr zur Geltung. Doch nicht nur die Wassermelone, sondern auch Ananas eignet sich als Grillnachtisch – oder viel mehr zum erwärmen. Vorsicht, sie wird schnell relativ weich, ist aber durch ihre Süße und Säure ein großartiger Kontrast zum sonst deftigen gegrillten.

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